Hermine “Die Tunnelbohrmaschine“

Juli 2024

Ein Bericht von Uwe Haberlandt

Nach einer für alle etwas aufwendigen Anreise, per Rad, mit dem PKW oder mit der Fähre 62 von den Landungsbrücken aus zum Bubendey Ufer, trafen wir uns vor dem Eingang der Baustelle der Hamburger Energiewerke.

Ausgestattet mit den erforderlichen Sicherheitsschuhen wurden wir pünktlich um 13:00 vom Projektleiter Lassen Petersen abgeholt und in den Besprechungsraum innerhalb der Baucontainer geführt. Eine Präsentation mit den dazugehörigen Erklärungen zum Projekt Hermine, sowie zusätzliche Informationen zum Fernwärmenetz und den in Bau oder Planung befindlichen neuen Einspeisepunkten in das Fernwärmenetz ging es dann so richtig los.

Der Bauleiter der ausführenden Firma erklärte uns im Detail die Funktion und Komponenten, sowie die Fahrweise dieser riesigen Maschine. Dabei ergaben sich von unserer Seite viele Fragen unserer Mitglieder die durch den Bauleiter, sowie durch den Projektleiter bis ins kleinste Detail beantwortet wurden.

Nach ca. 70 Minuten sollte es nun zu Hermine, der Tunnelbohrmaschine gehen. Zusätzlich ausgestattet mit Helmen und Westen wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt und es ging los. Durch eine Sicherheitsschleuse kamen wir zum Rand des Schachtbauwerks und bekamen einen ersten Blick in die Tiefe zum Einstieg in den Tunnel. In Begleitung des Bauleiters betraten wir den offenen Fahrstuhl und fuhren bis auf die untere Ebene (ca.30m) herunter. Auch hier wieder gab es vom Bauleiter zu allen Fragen die dazugehörigen detaillierten technischen Antworten.

Nun aber ging es richtig los. Nacheinander betraten wir den ersten Teil des Tunnelbauwerks. Ganz sauber war dieser Weg nicht, denn über unseren Köpfen lief das Förderband mit dem feuchten Abraum aus dem vorderen Teil des Schneidrads. Nach gefühlten 150m erreichten wir die Maschine und mussten jetzt, nachdem wir diesen Teil auf den Schienen der Transportbahn gelaufen waren in den sehr schmalen Arbeitsgang hochsteigen.

Die Enge an diesem Punkt der Maschine, wo trotz unseres Besuchs gearbeitet wurde brachte uns alle mehr als nur zum Staunen. Auch hier wieder gab es alle gewünschten Informationen, bevor wir ein wenig beschmutzt den Weg zurück antraten. Jetzt hatte die zweite Gruppe die Möglichkeit zur Begehung des Tunnels und wir bekamen oben vom Projektleiter weitere Information zur Baustelleneinrichtung, der Stromversorgung (3 Stromerzeuger mit jeweills1 MW-elektrische Leistung, sowie der Entsorgung des Abraums.

Nach 2,5 Stunden trafen wir uns alle auf dem Vorplatz zu einem gemeinsamen Foto und traten nach einem großen Dank an die beiden verantwortlichen, die das tatsächlich ermöglicht hatten den Heimweg an.

Stadtführung Weltkulturerbe

Mai 2024

Ein Bericht und Fotos von Uwe Haberlandt

Am 14.Mai.2024 und 11. Juni 2024 trafen wir uns mit insgesamt 47 Mitgliedern auf dem Domplatz/Speersort in der Hamburger Innenstadt.

Frau Latussek von der von der Organisation (Vergangen und vergessen) gab uns eine kurze aber sehr ausführliche Beschreibung unserer Tour und dann ging es bei leichten Hamburger Schmuddelwetter auch schon los.

Im Jahre 2006 bei Bauarbeiten in der Innenstadt wurden Reste der Hammaburg entdeckt. Nach fast 1300 Jahren ist diese Burg kein Mythos mehr. Es wurden hier Hinweise und Spuren von Befestigungsanlagen, Gräben und Wallreste gefunden. Kleine weiß Platten auf dem Domplatz sollen etwaige Positionen von damaligen Gebäuden nachstellen. Bevor es weiterging, gab es noch Informationen zum „Großen Brand“ der am 6. Mai 1842 ganz in der Nähe vom Domplatz in der Nacht ausbrach.1650 Häuser brannten bis auf die Grundmauern nieder und an die 20.000 Hamburger wurden obdachlos. Es war die größte Katastrophe das Hamburg bis dahin je erlebt hatte.

Unser weiterer Weg führte uns am Pressehaus vorbei, in dem Helmut Schmidt als Herausgeber dieser Zeitung tätig war. Am 1937 von Rudolf Bartholomay erbaute Kontorhaus beeindruckte die Geschichte des Schattenmanns, welche über die Symbolfigur (Der Feind hört mit) berichtete. Eine Darstellung am Gebäude diente dem Zweck, dass jeder Deutsche in dieser Zeit Geheimhaltung wahren sollte. Der Feind wurde überall vermutet.

Wir erfuhren etwas über das erste Warmbadehaus am Schweinemarkt, (heute Steinstraße/Steintorwall) Es wurde am 5. April 1855 eröffnet und bot 65 Wannenbäder, 49 für Männer und nur 16 für Frauen. Bedauerlicherweise wurde das Gebäude abgerissen und durch ein Parkhaus „Kaufhof“ ersetzt. Es gibt tatsächlich schönere Gebäude. Jetzt wurde es Zeit für eine kleine Pause, die wir uns alle verdient hatten und kehrten für 1 Stunde in ein kleines italienisches Restaurant ein. Gestärkt und nach vielen Gesprächen ging es weiter über den Burchardplatz, der Altstädter Twiete dem Meßberghof, zum Chilehaus.

Das Chilehaus wurde von 1922/1924 vom Architekten Fritz Höger erbaut und war einst das größte Kontorhaus Europas. In keinem Standartwerk über die Architektur des 20. Jahrhunderts fehlt dieses besondere Gebäude. Die Backstein- Fassaden mit der signifikanten S-Linienform, der Überbauung der Straße Fischertwiete zeichnet dieses Gebäude aus. Vor allem aber der an einen Schiffsbug erinnernden Spitze im Osten.

Jetzt lief uns so ganz langsam die Zeit davon, wir waren jetzt schon etwas über 3,5 Stunden unterwegs. Die nächsten Ziele war der Sprinkenhof und der Meßberghof. Der Sprinkenhof war zu der Zeit Europas größtes Kontorhaus. Durch die gemusterte geklinkerte Fassade ziehen sich Dekorationen und Wandplastiken, die den Blockcharakter betonen. Sogar die Treppenhäuser sind ein Teil dieser sorgfältigen Inszenierung Auf dem Weg zur Speicherstadt streiften wir noch den Meßberghof an der südlichen Seite des Kontorhausviertel. Erbaut wurde das Gebäude von dem jüdischen Hamburger Reeder Albert Ballin. Absurder Weise wurde nach dem Verkauf des Gebäudes von der Firma Tesch & Stabenow das Zyklon B verkauft, welches hunderttausende Jüdinnen und Juden den Tod brachte.

Auf der anderen Straßenseite am Teerhof in der Speicherstadt angekommen erfuhren wir noch sehr viele Details zu diesem Weltkulturerbe. Zwischen 1885 und 1927 erbaut stellt die Speicherstadt das größte zusammenhängend Speicherensemble der Welt da.

Nach 4,5 Stunden beschlossen wir diese Tour, zum Teil ein wenig geschafft, aber sehr zufrieden mit einem sehr großen Dankeschön und Applaus an Frau Latussek zu beenden und machten uns alle auf den Heimweg.

Mitgliederversammlung 2024

April 2024

Ein Bericht von Ulla Bruns

Am 15. April hatte der Vorstand zur diesjährigen Mitgliederversammlung eingeladen. Erstmals konnte diese nicht mehr im Vattenfall Verwaltungsgebäude in der City Nord stattfinden.

Mit dem Bürgersaal Wandsbek ist es den beiden Organisatorinnen gelungen, eine sehr gute Alternative zu finden. Der Saal bot ausreichend Platz für die ca. 180 erschienenen Mitglieder und auch die notwendige Technik war vorhanden.

Die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen schon eine Stunde vor dem Beginn der Versammlung mit den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen, wurde wieder sehr gut angenommen.

Als Gast durften wir Herrn Dr. Andreas Cerbe, Geschäftsführer Stromnetz Hamburg GmbH, begrüßen. In seinem Grußwort ging es um das Thema „Ausbau des Stromnetzes – Herausforderungen der urbanen Energiewende“. Der Vortrag stieß bei den Mitgliedern auf großes Interesse.

Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Neuausrichtung des Seniorenvereins und die damit verbundene Umbenennung und Satzungsänderung.

Mit der Einladung wurden eine Stellungnahme des Vorstandes zur Neuausrichtung, die neue sowie die bisherige Satzung verschickt. Alle Mitglieder konnten sich somit bereits vorab eine Meinung bilden. Zur neuen Satzung wurden drei Änderungsanträge eingereicht, die ebenfalls vorab verschickt wurden. Über die sich daraus ergebenen Änderungen der vorgeschlagenen Satzung wurde in der Versammlung abgestimmt. Zwei der Anträge führten zu Anpassungen.

Die durch die Beschlüsse angepasste, neue Satzung wurde mit großer Mehrheit angenommen. Die neue Satzung muss jetzt von einem Notariat bestätigt werde. Sobald das erfolgt ist, wird sie an dieser Stelle veröffentlicht.

Der Verein wird zukünftig „Senioren Hamburger Energieunternehmen e.V.“ heißen.

Die auf der Mitgliederversammlung verabschiedete neue Satzung können sie HIER lesen. Das Dokument wird in einem neuen Tab geöffnet.

Mobil im Alter

März 2024

Ein Bericht von Sigrun Voss mit Fotos von Karl Heinz Sellenschlo

Mobil im Alter, ein besonderes Anliegen der Seniorenbeauftragten der Hamburger Polizei., Jörg Naused und Elke Ewald, sich mit dem Thema  zu befassen.

Es ging nicht darum, die älteren Autofahrer als die häufigsten   Unfallverursacher zu beschreiben. Es geht darum, dass mit höherem Alter bestimmte Fähigkeiten sich verändern, nicht nur die Motorik, sondern auch das Gehör, die Sehfähigkeit, das Gedächtnis einen auch manchmal in Stich lassen kann.

Mein Gedanke war, das könnte ja ein Thema für die Mitglieder des Seniorenvereins sein. Irgendwann betrifft dieses Thema ja jeden von uns. Von den vielen Mitgliedern unseres Vereins hat sich am 26. März 2024 ein ganz kleiner Kreis eingefunden, um den beiden Polizisten zu lauschen. Diese hatten auch ihre ehrenamtlichen Helfe (2 Handpuppen Opa und Enkelin) zur Auflockerung mitgebracht. Wahrscheinlich spielte bei dem Thema die Angst mit: „das ist eine Veranstaltung mit erhobenen Zeigefinger und wir Alten werden stigmatisiert“ - nein, wir fühlten uns gut aufgehoben und haben sogar noch etwas dazu gelernt.

Wir alle haben erfahren und gesehen, dass es Mützen, Caps, Regenschirme und Rücksäcke mit eigearbeiteten Silberfäden - vor allem für die im Straßenverkehr dunkel gekleideten Personen gibt, die durch  Licht (Scheinwerfer oder Taschenlampe) gut sichtbar werden. Ebenfalls gibt es reflektierende, Bänder für Radfahrer, für Rollatoren und Rollstühle, reflektierende Einkaufsbeutel. Alles Dinge, die uns sicherer machen können.

Auf alle Fälle regten alle Informationen, die wir erhalten haben, zum Nachdenken und Überprüfen an. Eine Broschüre, mit allen wichtigen Anschriften gabs auch noch dazu.

Hamburgische Staatsoper

April 2024

Ein Bericht von Maria Claussen

Am 3.4.24 haben wir uns erneut mit 20 Kolleginnen und Kollegen zu dieser besonderen Führung hinter die Kulissen der Staatsoper getroffen. Nachdem alle 20 Teilnehmer vollständig und überpünktlich beim Startpunkt erschienen waren, haben wir uns im Foyer direkt mit der abwechslungsreichen und sehr traditionsreichen Geschichte der Staatsoper bis hin zum heutigen Haus im Bauhaus-Stil beschäftigen dürfen. Unser kompetenter Guide, ein Mitglied im Extrachor der Staatsoper, untermalte seine abwechslungsreichen Erzählungen mit tollen historischen Bildern auf laminierten DINA4-Seiten.

Und dann ging es auch direkt über den Zuschauerraum, den viele Kolleginnen und Kollegen von eigenen Besuchen noch kannten, auf die Bühne, die bereits für die Abendveranstaltung aufgebaut war. Ein einmaliges Erlebnis, den Blick auf die Zuschauerreihen von der Bühne aus zu sehen. Aber was dann folgte war noch deutlich spektakulärer. Hinter der Bühne erstreckt sich der Raum fast viermal so groß wie die eigentliche Bühne. Hier können durch bewegliche Böden und Wände während der Vorstellung bereits die Bühnenbilder für die folgenden Veranstaltungen aufgebaut werden.

Und dann ging es so richtig ins Eingemachte. Wir durften uns im riesigen Requisitenlager frei bewegen (natürlich ohne etwas anzufassen).

Unbeschreiblich spannend. Danach haben wir auch noch die Damen-Schneiderei besichtigen dürfen und uns von einer äußerst kundigen Schneiderin ihre Aufgaben erklären lassen. Über die Lagerräume für die verschiedenen Orchesterinstrumente und einen Blick direkt in den Orchestergraben landeten wir über diverse Seitengänge überraschenderweise direkt wieder in der Garderobe am Foyer, dem Ausgangspunkt unserer Besichtigung.

Die Führung war unglaublich abwechslungsreich und bot sehr viele ungeahnte Erkenntnisse. Kein Wunder, dass diese Besichtigungsveranstaltung seit Jahren ein Klassiker in unserem Veranstaltungsprogramm darstellt.

Polizei Hamburg

Oktober 2023

Ein Bericht von Uwe Haberlandt

Am 28.11.2023 haben wir uns mit 64 Mitgliedern in der Akademie der Kriminalpolizei am Braamkamp 3 getroffen. Auf Grund der zurzeit umhergehenden Grippewelle hatten sich 13 Mitglieder leider im Vorweg abmelden müssen.

Nach einer kurzen herzlichen Begrüßung durch unseren Vorstandvorsitzenden Bernhard Lamprecht, sowie der Möglichkeit die immer beliebten Rezeptkalender zu erwerben ging es auch schon los.

Die drei Kriminalbeamten Rüdiger Lenk, Andreas Mackentun und Frauke Hannes stellten uns schwerpunktmäßig die Bereiche Einbruchschutz, Trickdiebstahl an der Haustür, und Telefonbetrug zum Nachteil älterer Menschen vor. Zu jedem Thema gab es von unseren Mitgliedern viele Fragen und Geschichten aus der eigenen Erfahrung. Beantwortet wurde alles mit der angebrachten Ernsthaftigkeit, aber auch mit leichtem Augenzwinkern.

Ein ganz besonderes Thema ohne die anderen Bereiche inhaltlich zu schmälern war dann der Bereich „Trickdiebstahl an der Haustür“. Trickdiebe geben sich häufig als Mitarbeiter von Behörden oder Versorgungsunternehmen aus. Das Ziel der Täter ist immer dasselbe: Sie haben es auf ihr Bargeld bzw. ihre Wertsachen abgesehen. Lassen Sie sich nicht täuschen. Wer einmal fremde Menschen in seiner Wohnung hat, kann kaum mehr zurück.

Zum Abschluss dieser Veranstaltung wurde uns ein von dem Schauspieler Marek Erhard eingesprochenen Schockanruf vorgeführt. Dieser Anruf ist immer mit einer dramatischen Nachricht verbunden, der ältere aber auch jüngere Menschen in einen Schockzustand versetzen soll um die logische Beurteilungsfähigkeit der Betroffenen außer Kraft zu setzen.

Informationen rund um ihre Sicherheit wurde durch die ausgelegten Informationsbroschüren komplettiert. Unter www.polizei.hamburg/geschockt-abgezockt finden sie einen authentischen Schockanruf zum Nachhören

Nach ca. 2 Stunden war diese inhaltlich tolle Veranstaltung beendet und ich glaube zumindest, dass unsere Mitglieder einiges mitgenommen haben, damit diese Betrüger hoffentlich keinen Zugang bei Ihnen finden werden.

Bleiben Sie wachsam!

 

Rundbunker Berliner Tor

Oktober / November 2023

Ein Bericht von Uwe Haberlandt

Am 28.Oktober.2023 und 04. November 2023 trafen wir uns mit insgesamt 27 Mitgliedern auf der Grünfläche Nähe der Haltestelle Berliner Tor (Borgfelder Straße/Bürgerweide. Unter einer Wiese versteckt befindet sich ein für Hamburg einmaliges Bauwerk. Vorbeilaufenden Passanten zeigt sich lediglich ein kleines Häuschen aus Blech, zwei unauffällige Treppenabgänge und ein massiver Schornstein, darunter verbirgt sich jedoch Hamburgs erster öffentlicher Atombunker.

Nach einer sehr ausführlichen Einweisung und Erklärungen zu der damaligen Situation in den Jahren 1940-1943, besonders der betroffenen Stadtteile Borgfelde Hamm/Horn und Hammerbrook sind wir unter der Führung von Herrn Rossig (Verein Unter Hamburg) in den Bunker eingestiegen. Der Bunker reicht 3 Etagen tief (10,5m) in den Hamburger Untergrund und ist sehr massiv gebaut.2 Meter dicke Außenwände und eine 1,5 Meter dicke Abschlussdecke galten bei der Erbauung als Bombensicher

Nachdem wir zwei sehr massive Sicherheitsschleusen am Ende des Abstiegs hinter uns gelassen hatten befanden wir uns in einem der Räume mit eng aneinander gestellten Sitzmöglichkeiten. Ein Gefühl der Enge war schon jetzt zu spüren. Jetzt begann und wirkte tatsächlich die Geschichte der Menschen, die diesen Bunker erleben mussten

In der Nacht des Feuersturms im Juli 1943 hielten sich während der Bombenangriffe auf Hamburg über 800 Menschen im Rundbunker auf. Der ohnehin schon eng gebaute Bunker war so bis an seine Kapazitätsgrenze gefüllt. Geschlafen wurde in mehreren Schlafräumen auf Feldbetten im Schichtbetrieb, da es nur für ein Drittel der Personen Betten vorhanden waren. Privatsphäre war somit ausgeschlossen.

Nach sehr vielen Fragen und sehr detaillierte Schilderungen und Antworten durch Herrn Rossig zum Leben der Menschen in dieser Ausnahmesituation, gab es auch noch die Möglichkeit die vorhandene lebensnotwendige Technik im Bunker zu sehen. Selbstverständlich mit den wirklich detaillierten Erklärungen dazu.

Nach fast 3 Stunden in dieser Enge und den Dank an Herr Rossig haben wir alle den Bunker mit doch sehr gemischten Gefühlen, auch möglicherweise etwas bedrückt wieder verlassen.

Klein Jerusalem - Zentrum jüdischen Lebens in der Hansestadt

August 2023

Ein Bericht von Uwe Haberlandt

Am 10.August.2023 trafen wir uns mit 28 Mitgliedern vor der Talmud-Tora-Schule im Hamburger Grindelviertel- zu einer ganz besondere Stadtführung.

Frau Sandra Latussek von “Vergangen und vergessen“ führte unsere Gruppe zweieinhalb Stunden Es sollten 2,5 Stunden werden, die uns alle auf dem Weg durch die Geschichte des jüdischen Lebens in Hamburg.

Die Erwartungen waren, wie es in größeren Gruppen üblich ist, vor Beginn sehr unterschiedlich: „Wie würde der Ablauf sein?“, „Was gibt es überhaupt zu sehen?“, „Wie tief steigen wir in die Geschichte jüdischen Lebens in Hamburg ein?“

Doch all diese Fragen waren schnell vergessen. Frau Latussek nahm die Teilnehmer mit ihrer fesselnden und sehr offenen Art an die Hand, schilderte zunächst die Lebensweisen und Möglichkeiten der jüdischen Familien- gerade in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur in Hamburg.

Auf dem Weg zum Platz der ehemaligen Synagoge am Bornplatz erfuhren wir vieles über die hebräische Bibel “Die Thora“, welche für das jüdische Volk das Buch der Bücher ist. In hebräischen Buchstaben ohne Vokale geschrieben umfasst sie die fünf Bücher Moses mit den 613 Vorschriften (248 Gebete und 365 Verbote). Hinterlegt sind diese in der Thorarolle, die nicht mit den Händen berührt werden darf und in der Synagoge gesichert verwahrt wird.

Nach dem kurzweiligen Spaziergang standen wir auf dem Joseph Carlebach Platz- einzig ein Bodenmosaik erinnert an die frühere Synagoge, die einst das Stadtbild dieses Viertels prägte. Das jüdische Glaubenshaus.1906 im Grindelviertel eingeweiht, doch nur 32 Jahre später wurde sie, am 09.November1938, in der Reichspogromnacht verwüstet. 1939 wurde sie durch das Nazi-Regime abgerissen. 50 Jahre später wurde der ehemalige Standort umgestaltet- eben jenes große Bodenmosaik erinnert an die Synagoge.

Weiter ging es über das Gelände der Universität Richtung Rotherbaum mit der Möglichkeit sich auf Bänken ein wenig auszuruhen. Dabei erzählte uns Frau Latussek ein wenig mehr über den höchsten Feiertag des jüdischen Glaubens (der Sabbat), die Abläufe, die vorgeschriebenen Gebete und den Besuch der Synagoge. Im Pentateuch ist gesagt, dass am siebenten Tag keinerlei Arbeiten verrichtet werden darf. Für die häusliche Sabbatfeier am Freitagabend hat die Hausfrau ein Glas Wein, einen Teller mit Brot auf den Tisch gestellt. Dann wurden die Sabbatlichter angezündet, natürlich nur solange noch Werktag ist, denn das Anzünden von Licht ist eine am Sabbat verbotene Tätigkeit.

Dann ging es weiter. Auf dem Weg zum ehemaligen Studierhaus (Alter Klaus und neuer Klaus), auf dem Hinterhof der Rutschbahn 11.Plötzlich standen wir vor einem früheren Armenhaus, das von den Nationalsozialisten für die Vorbereitung zur Deportation in die Konzentration- und Vernichtungslager der jüdischen Bevölkerung, der Sinti und Roma missbraucht wurde. Genau dieser Ort, wie so viele Orte Hamburgs, ist ein Zeuge des größten Verbrechens der deutschen Geschichte: dem Holocaust- in Israel oft Shoa genannt(„Katastrophe“). Heute ist das Armenhaus ein privat genutztes Mehrfamilienhaus. Stolpersteine auf dem Gehweg vor dem Gebäude erinnern an die Deportationen.

Zum Schluss noch etwas über das oder den Klaus. Ein Klaus bezeichnet einen Ort für jüdische Studien und Gebete. Hier standen den Mitgliedern der deutsch – israelischen Gemeinde ab 1905 eine Synagoge für ca. 160 Gläubige zur Verfügung, um Unterricht zu den Talmud- und Tora Studien zu abzuhalten. Im Vorderhaus war seit 1902 der koschere Schlachterladen „Moritz Israel“ untergebracht

Diese tolle und informative Tour endete vor dem Kaffeehaus Leonard, welches ab 2008 mit dem Hintergrund jüdischer Kultur und jüdischer Küche eröffnet wurde. Ein Ort der Begegnung an dem darüber hinaus Austausch und Informationen möglich sind. So befindet sich in den Räumen des Cafés auch eine Buchhandlung, die ein allgemeines Sortiment mit einem jüdischen Schwerpunkt anbietet. Im hinteren teil des Gebäudes befindet sich der „Jüdische Salon am Grindel“ der hier mit seinen Veranstaltungen beheimatet ist.

Frau Latussek verteilte hier noch einige Informationsblätter und stand uns immer noch unermüdlich für unsere Fragen zur Verfügung. Nach gut zweieinhalb Stunden traten die Teilnehmer dann zufrieden aber auch ein wenig erschöpft den Heimweg an.

Stadtführung „unterm Hafen“

Mai 2023

Ein Bericht von Uwe Haberlandt

An diesen beiden Terminen trafen wir uns an der Station Baumwall mit insgesamt 55 angemeldeten Mitgliedern zum Start dieser 2,5-stündigen Führung. Begleitet wurden wir durch die Architektin und ehrenamtliches Mitglied der Hamburger Unterwelten, Frau Sandra Latussek.

Auf dieser 2,5-stündigen Tour sind wir unterhalb des U-Bahn Viadukts entlang bis zum Sieleinstieg zur Kanalisation gegangen. Auf diesem Weg haben wir Einblicke zur Entstehung der grundlegenden Neuerung der Wasserver- und Entsorgung durch (Herr William Lindley/Vater des Hamburger Kanalsystems) erfahren welche die Entwicklung der Hansestadt maßgeblich geprägt haben.

Angekommen am Sieleinstieg in die Kanalisation, besser auch bekannt als das „Ankleidezimmer des Kaisers“, welche den Beginn einer neuen Zeitepoche bezogen auf die Kanalisation eingeläutete und das Bild des Hafens veränderte. Bedauerlicherweise ist es noch immer nicht möglich in dieses Bauwerk einzusteigen.

Die Zeit des zweiten Weltkriegs, die Luftangriffe über der Stadt, die eingeleiteten Gegenmaßnahmen durch das Führerbauprogramm zum Bau bombensicherer Bunker und Schutzräume sind uns sehr nah gebracht worden. Zu verstehen, warum gerade der Hamburger Hafen Anlass für unzählige Bombenangriffe war ist für mich zumindest, aber auch für unser Mitglieder noch klarer geworden. Durch viele Fragen der Teilnehmer und die wirklich kompetenten Erklärungen und Fakten in ihrer doch auch offenen Art durch Frau Latussek führten zu einer sehr guten Stimmung in der Gruppe.

Zum Ende der Führung besuchten wir das Parkhaus am Spielbudenplatz, welches zu Kriegszeiten der größte Schutzraum/Bunker war, sowie den alten Elbtunnel mit seiner über110 jährigen Geschichte. Nach diesen wunderbaren 2,5 Std endete hier die Tour >>unterm Hafen<

<. Im Namen des Seniorenvereins Vattenfall Europe möchte ich mich für diese besondere Tour bei den Hamburger Unterwelten, insbesondere Bei Frau Latussek bedanken und hoffen in einiger Zeit gemeinsame Unternehmungen zu vereinbaren. >

Im Namen des Seniorenvereins Vattenfall Europe möchte ich mich für diese besondere Tour bei den Hamburger Unterwelten, insbesondere Bei Frau Latussek bedanken und hoffen in einiger Zeit gemeinsame Unternehmungen zu vereinbaren

Deutscher Wetterdienst Hamburg

April 2023

Ein Bericht von Ulla Bruns

Bei strömendem Regen trafen wir uns vor dem historischen Gebäude in der Bernhard Nocht Straße, in dem der DWD seinen Sitz hat.

Die Besichtigung begann mit einem kurzen Film und anschließendem Vortrag über die Aufgaben und Arbeitsweisen des DWD. Die meisten von uns denken dabei wohl an den Wetterbericht. Tatsächlich kümmert sich der DWD aber um sehr viel mehr, z.B. um die amtlichen Wetterwarnungen, Klima- und Umweltberatungen und Informationen zur Sicherung der Luft- und Seefahrt. Grundlage sind umfangreiche Datenerhebungen an zahlreichen Messstationen und mit Hilfe von Wetterballons. Ein solcher Ballon startet jeden Mittwoch von der Niederlassung in Sasel. Auch von Flugzeugen und Schiffen werden Daten gesammelt, z.B. von Frachtschiffen und auch von dem Weltumsegler Boris Hermann.

Nach diesen Informationen gab es dann Wetter „live“ auf dem Dach des Gebäudes. Glücklicherweise regnete es kaum noch, so dass wir den Blick über den Hafen und die Stadt genießen konnten.

Zum Abschluss hatten wir dann noch die Gelegenheit, zwei Meteorologen an ihren Überwachungs-Arbeitsplätzen über die Schulter zu schauen.  So bekamen wir einen kleinen Eindruck von ihren umfangreichen Aufgaben.

Es war ein sehr interessanter Besuch!
Leider konnte Wunsch, das Regenwetter gegen Frühlingswetter zu tauschen aber nicht erfüllt werden.

 

Besuch des Gefängnismuseums Glasmoor

März/April 2023

Ein Bericht von Uwe Haberlandt

An drei Terminen haben wir uns mit jeweils 10 Mitgliedern im Gefängnismuseum Glasmoor getroffen.

Die Erwartungen waren schon sehr hoch, denn wer hatte schon Kontakt bzw. genaue Informationen über den Strafvollzug in dieser oder auch anderen Justizvollzugsanstalten.

Der Museumsleiter Neuenhüsges führte uns durch die Geschichte des Strafvollzugs – von 1270 bis heute.

Die Idee, ein Gefängnismuseum einzurichten, entstand aus der Sammelleidenschaft eines früheren Mitarbeiters der Justizvollzugsanstalt Glasmoor, erzählt Neuenhüsges, der selber 1980 als Mitarbeiter im Strafvollzug begonnen hatte und bald danach Personalrat beim Strafvollzugsamt sowie Gewerkschaftsvorsitzender wurde.

Wer den studierten Sozialpädagogen, der auch in Geschichte und Kriminologie ausgebildet ist, zu den Exponaten und der Geschichte der Gefängnisse befragt, bekommt ausführlich und hingebungsvoll Antwort. Ebenso kundig erzählt er über die Werkzeuge, die Fesseln, die kreativen Erfindungen der Häftlinge und viele andere Exponate, die im Museum auf rund 300 Quadratmeter ausgestellt sind. „Hier spüren Sie förmlich die Geschichte des Justizvollzugs — von der historischen Torfgewinnung bis zur heutigen Zeit“, verspricht Herr Neuenhüsges.

Als „prominente“ Gefangene erinnert sich der Fachmann beispielsweise an den Maler und Kunstfälscher Konrad Kujau und den Reporter Gerd Heidemann, die beide 1985 im Zusammenhang mit der Fälschung der Hitlertagebücher zu Haftstrafen verurteilt wurden. „Heidemann habe ich noch selber im Justizvollzug erlebt“, erzählt Neuenhüsges. „Er wurde für die Arbeit als Büchereikalfaktor eingesetzt. Und Kujau hat als Gefangener einem meiner Kollegen eine Widmung geschrieben: seine eigene und die vom, Führer‘.“

Nach knapp 2 Stunden verließen wir das Museum mit doch anderen, teils auch konträren Gedanken über die Bestrafung von Gefängnisinsassen.

Gerne möchten wir zu einem späteren Zeitpunkt diese besondere Besichtigung wiederholen.

Flughafen Hamburg - Maxi Tour

Februar / März 2023

Ein Bericht von Sigrun Voss

Am 14. Februar (19 Personen) und 9. März 2023 (26 Personen)  hatten wir unsere Mitglieder zur Maxi-Tour auf den Helmut Schmidt Airport eingeladen.

Das bedeutete  eine gute Stunde dem Flughafen- Mitarbeiter  zur Geschichte des Hamburger Flughafens in der Modellschau zu lauschen. All die Erweiterungen, die der Hamburger Flughafen in den vergangenen Jahren erhalten hat, konnte man sehr gut am Modell verfolgen.

Nach der Modellschau-Führung ging es vorbei am -Terminal- Tango, dem früheren Abflugterminal für Pauschalreisende zur Eincheck-Kontrolle, wie in der Realität. Spitze Gegenstände - wie Scheren und Messer-  mussten schon vorher abgegeben werden. Unsere Hände wurden  u.a. auf Sprengstoff untersucht, Danach erwartete uns der Busfahrer, für die Vorfeldrundfahrt . Wir haben wirklich das ganze Gelände mit all seinen Gebäuden und Anlagen abgefahren. Unser Guide hat uns all die Flugzeuge, Arbeiten bei An und -Abflügen Fahrzeuge, Gebäude, Techniken und Vorschriften  erläutert. An diesem Tag war für uns sogar der "Kanzlerflieger" vor Ort!

Es war ein interessantes und trotz der Länge  kurzweiliges Vergnügen,